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Fuldaer Zeitung Rezension Quatsch

Wer will schon durchschnittlich sein?

Im Kinderbuch „Quatsch“ sorgt eine Rasselbande für reichlich Unordnung

„Quatsch“ ist ein lustiges Kinderbuch für die ganze Familie. Im Geiste der „kleinen Strolche“ stellen sechs Kinder aus Bollersdorf eine ganze Menge Unsinn an.

Von unserem Mitarbeiter HANSWERNER KRUSE

Am meisten war Leon, der sechsjährige Enkel des Rezensenten, davon begeistert, wie die Kids ihre Eltern zu Bett bringen. Von diesem, für ihn unglaublichen Ereignis erzählte er noch tagelang. Diese Umkehrung ist nicht das Seltsamste, doch berichten wir der Reihe nach. Die Kinder sind vier Jahre alt und machen für ihr Leben gerne Quatsch. Quatsch, so heißt auch der Nasenbär, der sie bei ihren Abenteuern begleitet. Ebenfalls ziemlich quatschig sind ihre Großeltern, eine ihrer Omas rammte als Kunstfliegerin den Turm von Pisa (der seitdem schief ist), einer der Opas erforschte mit seinem U-Boot unbekannte Fische.

Alle haben sie ein schönes Leben, doch plötzlich ist Schluss mit lustig: Eines Tages findet die Gesellschaft für Konsumforschung heraus, der Ort ist der durchschnittlichste im ganzen Land – und meint, „dass Bollersdorf für einen Test / sich wunderbar benutzen lässt.“ Seitdem ist jeder Laden „mit Novitäten voll bestückt / die Eltern sind danach verrückt.“ Doch den Kindern gefallen die neuen Sachen überhaupt nicht: „Die grünen Cornflakes, knusperknaus / die seh’n recht appetitlich aus. /

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Die Nasenbärbande will

ihre Großeltern zurück.

Foto: Abentheuer-verlag

Jedoch sie schmecken, oh Pardon / wie Käsefuß mit Schuhkarton.“ Schließlich sollen die Großeltern ins Altersheim, weil der Altersdurchschnitt zu hoch ist. „Doch wir Kinder woll’n mitnichten / auf uns’re Großeltern verzichten“, protestiert die empörte Nasenbärbande. In ihrer Not versuchen die Kids das Dorf un-durchschnittlich zu machen, um die Großeltern zu befreien. Während die Erwachsenen lange schlafen, weil die Kids Schlaftablettenins Trinkwasser kippten, geht das zunächst daneben: Die Lokomotive springt aus den Schienen, ein Dampfer sinkt und der große Kran fällt um. „Als uns’re Großeltern das sahn’n / entwickelten sie ein Plan / um aus den kaputten Sachen / etwas ganz anderes zu machen“: Aus dem Kran bauen sie eine Achterbahn, aus dem Schiff ein U-Boot. So etwas können sie noch und die endlich aufgewachten Eltern wundern sich: „So endet alles noch versöhnlich / wenngleich doch ziemlich ungewöhnlich!“ Mit sehr kleinen Kindern kann man „Quatsch“ als Wimmelbuch angucken, größere können es selbst lesen. Und wir Erwachsenen lachen über die Konsumforschung, die es übrigens in Haßloch wirklich gibt.

Veit Helmer: Quatsch und
die Nasenbärbande. 32 Seiten,
11,95 Euro. Abentheuer-Verlag.

BUCH UND FILM„Quatsch“ ist das Buch zum gleichnamigen Film
von Veit Helmer, der am 6. November in die Kinos
kommt. Darin erlebt die Nasenbärbande noch
viele weitere Abenteuer. Dem Filmemacher ist die
Sensation gelungen, mit vierjährigen(!) Hauptdarstellern
und zwei echten Nasenbären einen Realfilm
zu drehen, der ohne digitale Effekte auskommt. / hwk

Geschrieben von: Hanswerner Kruse

Quelle: Fuldaer Zeitung

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